David Slacek aus Slowenien gewinnt 3. Internationalen Rollstuhl Grand Prix in Innsbruck

Am vergangenen Wochenende (03./04. September 2022) traf sich die europäische Rollstuhl-Billardelite in Innsbruck zum 3. Internationalen Rollstuhl Grand Prix. Insgesamt nahmen 14 Sportler aus acht Ländern an dem mit € 1.500 Euro dotierten Turnier teil. Am Ende konnte sich der Slowene David Slacek gegen seinen Landsmann Matej Brajkovic durchsetzen und darf sich über den Turniersieg freuen. Der Innsbrucker Emil Schranz belegt den hervorragenden 3. Platz.

Gruppenfoto aller Turnierteilnehmer vor dem Start des Finaltags.

Die Preisträger (vlnr): Danny Luton (ENG), Matej Brajkovic (SLO), David Slacek (SLO), Emil Schranz (AUT)

ÖPBV Präsident Norbert Engel ehrt Emil Schranz für seinen jahrelangen Einsatz als Rollstuhl-Referent.

Die Turnierteilnehmer in Aktion.

Österreichs Aushängeschild im Rollstuhl-Billard und scheidender Rollstuhlreferent des Österreichischen Pool Billard Verbands (ÖPBV), Emil Schranz gilt als Initiator dieses zweitägigen Events. Zum Abschluss seiner Funktionsperiode hat der ehemalige Weltmeister seine rollstuhlfahrenden Billardfreunde aus ganz Europa zum Internationalen Rollstuhl Grand Prix nach Innsbruck in das Billardlokal „Die Wäscherei“ geladen. Insgesamt sind 13 Rollstuhlfahrer aus acht Ländern dieser Einladung gefolgt – darunter auch einige ehemalige Welt- und Europameister.

Die Teilnehmerliste hat auch nicht zu viel versprochen. Die zwei Turniertage waren geprägt von erstaunlicher Präzision, höchster Konzentration und purem Kampfgeist am Tisch, gepaart mit einer freundschaftlich-lockeren Atmosphäre abseits des Billardtisches. Gespielt wurde Multi-Ball, eine abwechslungsreiche Kombination aus den Disziplinen 8-Ball, 9-Ball und 10-Ball. Die Vorrunden wurden im Gruppensystem und ab dem Viertelfinale im KO-System ausgetragen. Lokalmatador Emil Schranz wäre um ein Haar bereits in der Vorrunde gescheitert, konnte jedoch die Nerven bewahren und sich als „Lucky Loser“ in einem packenden Shoot-Out für die Finalrunde qualifizieren. Für die drei anderen  österreichischen Teilnehmer Urban Oberthanner, Rene Haugeneder und Harald Fink war allerdings leider bereits in der Vorrunde Endstation.

Sichtlich erleichtert, dass er die Gruppenphase überstanden hat, spielte Emil dann am Sonntagvormittag im Viertelfinale befreit auf und konnte sich gegen seinen Langzeit-Konkurrenten Volkmer Tai aus Deutschland klar mit 4:1 durchsetzen. In einem nervenaufreibenden Halbfinale musste sich der Innsbrucker dann aber trotz 3:1 Führung noch mit 3:4 gegen den späteren Turniersieger David Slacek aus Slowenien geschlagen geben. Im zweiten Halbfinale konnte sich mit Matej Brajkovic ebenfalls ein Slowene mit einem 4:3 Sieg über den Engländer Danny Luton für das Finalspiel qualifizieren. Es kam am frühen Sonntagnachmittag somit zu einem slowenischen Duell um den Turniersieg, welches David Slacek aus Maribor mit eisernem Siegeswillen und viel Kampfgeist mit 4:3 für sich entscheiden konnte. Das Endergebnis lautet daher wie folgt:

  • 1. Platz: David Slacek (Slowenien)
  • 2. Platz: Matej Brajkovic (Slowenien)
  • 3. Plätze: Emil Schranz (Österreich) und Danny Luton (England)
  • 5. Plätze: Andreas Kritzsch und Volkmer Tai (beide Deutschland), Peter Macho (Slowakei) und Matt Duffy (Schottland)

Alle Matchergebnisse können mit folgenden Links nachgelesen werden:

Zusätzlich zu den Stockerlplätzen wurden auch noch die besten 8-Ball, 9-Ball und 10-Ball Spieler des Turniers geehrt. Emil Malanowski (Polen) gewann die 8-Ball Statistik, Emil Schranz (Österreich) die 9-Ball Statistik und Danny Luton (England) die 10-Ball Statistik.

Neben dem Hauptbewerb wurde außerdem ein High Run Randbewerb veranstaltet, den der Steirer Harald Fink mit einer Höchstserie von 13 Bällen für sich entscheiden konnte und somit sicherstellte, dass die High Run Trophäe in Österreich bleibt.

Herzliche Gratulation an alle Preisträger und vielen Dank an alle Teilnehmer und Begleitpersonen, die teilweise mehrstündige Anreisen auf sich genommen haben, um an diesem Turnier teilzunehmen.

Einen kleinen Wehrmutstropfen gibt es allerdings: für den Turnierinitiator Emil Schranz war das Event gleichzeitig sein Abschiedsturnier als Rollstuhlreferent des ÖPBV. Er nützte die Gelegenheit um im Beisein von ÖPBV-Präsidenten Norbert Engel seine langjährige Funktion als Rollstuhlreferent an seine Nachfolgerin Michaela Karnel zu übergeben (Wir wünschen Michaela alles Gute für diese neue Herausforderung!). Emil wird dem Tiroler Billard Verband aber in all seinen Funktionen weiterhin erhalten bleiben. Nichtsdestotrotz möchten wir uns aber bei Emil für seinen Einsatz und dafür, dass er diesen Rollstuhl Grand Prix nach Tirol gebracht hat, bedanken.

Bedanken dürfen wir uns darüber hinaus auch bei Alf Angleitner und seinem „Wäscherei“-Team für die Bewirtung und Gastfreundschaft, bei Maximilian Schneider für die Turnierleitung und den reibungslosen Turnierverlauf, bei allen Sponsoren für die Geld- und Sachpreisspenden sowie bei allen helfenden Händen, die vor und während des Turniers mitgewirkt haben. Vielen Dank!

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